Collage zum Nestlé Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Ein zerrissenes Etikett von Perrier und Vittel enthüllt illegale industrielle Filteranlagen für verschmutztes Wasser, mit der Schlagzeile "Nestlé Skandal: Verbrauchertäuschung?"

Nestlé Skandal: Verbraucher bei Mineralwasser-Skandal getäuscht?

Nestlé Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Aufarbeitung, Hintergründe und Folgen

Nestlé steht gerade im Rampenlicht in Frankreich. Der Schweizer Lebensmittelkonzern hat jahrelang verunreinigtes Wasser mit verbotenen Methoden gefiltert und als natürliches Mineralwasser verkauft.

Bekannte Marken wie Perrier und Vittel sind betroffen.

Die illegale Behandlung von Mineralwasser begann schon in den 1990er Jahren. Nestlé setzte UV-Strahlen und Kohlefilter ein, obwohl das laut EU-Vorschriften für echtes Mineralwasser nicht erlaubt ist.

Der Betrug beläuft sich auf etwa drei Milliarden Euro.

Ein Untersuchungsausschuss im französischen Parlament wirft der Regierung vor, die Bevölkerung getäuscht und Nestlé geschützt zu haben. Später genehmigten die Behörden sogar den Einsatz von Mikrofiltern, was ebenfalls gegen europäische Gesetze verstößt.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Nestlé hat gem. Recherche jahrelang verunreinigtes Wasser illegal gereinigt und verkaufte es als natürliches Mineralwasser
  • Die französische Regierung wird beschuldigt, den Betrug vertuscht und den Konzern geschützt zu haben
  • Foodwatch klagt gegen Nestlé und andere Mineralwasserproduzenten wegen massiver Verbrauchertäuschung

Der Kern des Nestlé Trinkwasser-Skandals

Eine Fabrik zur Abfüllung von Trinkwasser mit trockener Erde und besorgten Menschen davor, die eine Wasserkrise darstellen.

Nestlé Waters hat jahrelang verunreinigtes Wasser mit verbotenen Methoden behandelt und als natürliches Mineralwasser verkauft. Die französische Regierung hat den Betrug wohl gedeckt.

Mehrere bekannte Marken sind betroffen. Das verstößt klar gegen die EU-Vorschriften für Mineralwasser.

Illegale Behandlung von Mineralwasser und Täuschung der Verbraucher

Nestlé hat in Frankreich systematisch gegen Gesetze verstoßen. Illegale Filtermethoden kamen zum Einsatz, um verunreinigtes Wasser als "natürliches Mineralwasser" zu verkaufen.

Diese Praktiken laufen schon seit den 90ern. Nach EU-Vorschrift darf natürliches Mineralwasser gar nicht behandelt werden.

Trotzdem setzte Nestlé UV-Strahlen und Kohlefilter ein, um das Wasser zu desinfizieren. Die Unternehmensführung behauptet, erst Ende 2020 davon erfahren zu haben.

Der Schaden geht in die Milliarden. Verbraucher zahlten mehr für ein Produkt, das nicht hielt, was es versprach.

Betroffene Marken: Perrier, Vittel, Contrex und weitere

Mehrere Nestlé-Marken sind mittendrin, darunter Perrier und Vittel. Diese Namen stehen eigentlich für Premium-Mineralwasser und sind in vielen Ländern beliebt.

Auch Contrex gehört dazu. Die illegalen Filter wurden an mehreren Quellen eingesetzt.

Bei der Perrier-Quelle fanden Behörden Bakterien und Pflanzengifte. Diese Informationen tauchten aber nicht im offiziellen Bericht der Gesundheitsbehörde auf.

Die betroffenen Marken machen einen großen Teil des Nestlé-Wassergeschäfts in Frankreich aus.

Verunreinigungen, Filtermethoden und gesetzliche Vorgaben

Das Quellwasser enthielt verschiedene Verunreinigungen. Bakterien und Pflanzengifte wurden nachgewiesen.

Nestlé setzte UV-Strahlen und Kohlefilter ein, um das Wasser zu reinigen. Nach dem Bekanntwerden der illegalen Methoden genehmigte die Regierung den Einsatz von Mikrofiltern.

Diese Genehmigung kam ohne klare rechtliche Grundlage. Kritiker sagen, das widerspricht europäischen Gesetzen.

Verbotene Behandlungsmethoden:

  • UV-Strahlen zur Desinfektion
  • Kohlefilter zur Reinigung
  • Mikrofilter (später genehmigt, aber umstritten)

Die EU-Regeln sind da eigentlich eindeutig: Natürliches Mineralwasser darf nicht behandelt werden. Trinkwasser ist was anderes, das darf behandelt werden, aber Mineralwasser muss direkt aus der Quelle kommen.

Rolle der französischen Regierung und europäische Regulierung

Ein Untersuchungsausschuss im Parlament wirft der Regierung vor, die Bevölkerung und die EU getäuscht zu haben. Die Behörden wussten von den illegalen Praktiken, handelten aber nicht.

Später genehmigte die Regierung den Einsatz von Mikrofiltern. 2023 wurden die Vorschriften still und heimlich geändert, damit diese Filter offiziell erlaubt sind.

Eine öffentliche Debatte dazu gab es kaum. Ein früherer Ausschuss hatte schon 2022 erklärt, dass illegale Wasserbehandlung in der Branche weit verbreitet war.

Der Bericht dazu wurde nie veröffentlicht. Foodwatch spricht von Vertuschung und massiver Betrügerei durch die Regierung.

Ermittlungen, Reaktionen und Konsequenzen

Untersuchung von Wasserproben im Labor, besorgte Bürger protestieren friedlich, und Unternehmensvertreter diskutieren ernsthaft.

Der Untersuchungsausschuss im französischen Senat deckte systematische Verstöße bei Nestlé auf. Foodwatch leitete rechtliche Schritte ein.

Die französische Justiz eröffnete Ermittlungen. Nestlé zahlte Strafen, um einen Prozess zu vermeiden.

Untersuchungsausschuss und staatliche Aufarbeitung

Der Untersuchungsausschuss stellte klar: Nestlé hat Verbraucher getäuscht. Vorsitzender Laurent Burgoa sagte, das Produkt entsprach nicht dem Etikett.

Kunden bekamen statt natürlichem Mineralwasser eigentlich nur normales, aufbereitetes Wasser. Ein hoher Manager von Nestlé Waters sagte vor dem Ausschuss nicht die Wahrheit.

Der operative Direktor Le Fanic behauptete im März, es gebe keine Probleme am Perrier-Standort. Kurz zuvor gab es aber negative Berichte.

Die Untersuchung brachte auch schwere Vorwürfe gegen die Regierung ans Licht. Sie soll die illegalen Praktiken gedeckt haben.

Alexis Kohler, enger Macron-Vertrauter und Generalsekretär des Elysée-Palasts, wurde als Zeuge geladen. Er erschien aber nicht.

Rolle von Foodwatch und Klagen gegen Unternehmen

Foodwatch reichte Klagen gegen Nestlé und Sources Alma ein. Ein Untersuchungsrichter in Paris nahm diese Klagen auf und eröffnete Ermittlungen.

Foodwatch sieht darin einen klaren Fall von Lebensmittelbetrug. Die Unternehmen hatten Wasser mit verbotenen Methoden gefiltert und trotzdem als "natürliches Mineralwasser" verkauft.

Die französische Lebensmittelüberwachung hatte schon Monate zuvor auf mögliche Gesundheitsrisiken hingewiesen. Verbraucher wurden aber nicht rechtzeitig informiert.

Der Skandal betrifft nicht nur Nestlé-Marken wie Perrier, Vittel und Contrex. Auch andere Hersteller in Frankreich stehen jetzt im Fokus.

Französische Justiz, Strafzahlungen und Auswirkungen

Nestlé Waters hat den Rückgriff auf verbotene Filtersysteme zugegeben. Sie zahlten zwei Millionen Euro Strafe, um einen Prozess zu umgehen.

Die französische Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) durchsuchte den Frankreichsitz des Lebensmittelkonzerns.

Am Produktionsstandort Vergèze im Süden Frankreichs bangen rund tausend Mitarbeiter um ihre Jobs. Die Quellen dort entsprechen wegen Verunreinigungen offenbar nicht mehr den Normen für natürliches Mineralwasser.

Die Präfektur im Département Gard gab Nestlé nur bis Anfang August eine Lizenz zur Abfüllung.

In Deutschland vertreibt Nestlé nach eigenen Angaben inzwischen kein natürliches Mineralwasser aus Frankreich mehr.