Mikroplastik im Trinkwasser - die unsichtbare Gefahr

Mikroplastik im Trinkwasser - die unsichtbare Gefahr

Mikroplastik im Trinkwasser: Gefahren, Studienlage und wie du dich mit 0,45 µm Filtern schützt

Mikroplastik im Trinkwasser beschäftigt viele Menschen – verständlich, oder? Die kleinen Kunststoffteilchen, zwischen einem Mikrometer und fünf Millimetern, sind mittlerweile fast überall. Sie gelangen auf verschiedenen Wegen in unser Wasser und werfen berechtigte Fragen zu deiner Gesundheit auf.

Deutsches Leitungswasser gilt als sicher, doch aktuelle Untersuchungen zeigen: Es ist nicht frei von Mikroplastik. Zwar sind die Mengen meist geringer als in abgefülltem Wasser aus Plastikflaschen (PET), doch gerade die "letzte Meile" durch Hausleitungen und Armaturen birgt unterschätzte Risiken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und internationale Forscher schauen sich die Auswirkungen genau an.

Du möchtest wissen, was wirklich in deinem Glas schwimmt und wie du es herausbekommst? In diesem Artikel erfährst du alles über die Studienlage, gesundheitliche Auswirkungen und warum moderne Aktivkohle-Blockfilter (0,45 µm) der effektivste Schutz für zu Hause sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Verbreitung: Mikroplastik findet sich in Flüssen, Grundwasser und durch Abrieb auch in Hausleitungen.
  • Gesundheit: Partikel wurden bereits in der menschlichen Plazenta und im Darm nachgewiesen. Sie können Schadstoffe wie ein "Trojanisches Pferd" in den Körper schleusen.
  • Die Lösung: Während einfache Kannenfilter oft Schwächen zeigen, bilden Aktivkohle-Blockfilter mit 0,45 µm eine sichere mechanische Barriere.

1. Definition: Was ist Mikroplastik eigentlich?

Mikroplastik im Trinkwasser besteht aus winzigen Kunststoffteilchen unterschiedlichster Form. Entscheidend für die Filterung ist dabei vor allem eines: die Größe.

Größenklassen im Überblick

  • Mikroplastik (1 µm bis 5 mm): Diese Partikel sind klein, aber für hochwertige Filter noch greifbar. Ein Mikrometer (µm) ist ein Tausendstel Millimeter.
  • Nanoplastik (< 1 µm): Diese Teilchen sind nochmals drastisch kleiner (Millionstel Millimeter) und können Barrieren im Körper leichter überwinden.

Warum 0,45 µm die entscheidende Grenze ist: Hochwertige Aktivkohle-Blockfilter besitzen eine definierte Porenfeinheit von 0,45 µm. Damit liegen sie unterhalb der Größe von typischem Mikroplastik. Der Filter fungiert als mechanisches Sieb: Alles, was größer als 0,45 µm ist, passt physikalisch nicht durch.

Woher kommt das Plastik? (Primär vs. Sekundär)

  1. Primäres Mikroplastik: Industriell hergestellt für Kosmetik (Peelings, Zahnpasta) oder Reinigungsmittel.
  2. Sekundäres Mikroplastik: Entsteht durch den Zerfall von Müll, Reifenabrieb und Synthetik-Kleidung.
    • Der Großteil der Partikel im Wasserkreislauf ist sekundärer Natur. Kläranlagen können die feinsten Fasern oft nicht zu 100 % zurückhalten.

2. Ursachen: Die Gefahr lauert auch im Haus

Viele Verbraucher denken bei Umweltverschmutzung nur an Ozeane. Doch Mikroplastik entsteht oft viel näher:

  • Der Weg vom Wasserwerk: Deutsches Wasser ist gut aufbereitet. Doch auf dem Weg zu dir können alte Rohre oder Reparaturen Partikel eintragen.
  • Die Hausinstallation (Point-of-Use): Kunststoffrohre, Dichtungen und Armaturen in deinem Haus unterliegen Verschleiß. Durch Wasserdruck und Temperaturschwankungen lösen sich winzige Partikel direkt vor deinem Wasserhahn.
  • PET-Flaschen: Studien zeigen, dass Wasser aus Plastikflaschen oft stärker belastet ist als Leitungswasser – bedingt durch den Abrieb des Deckels und der Flaschenwand.

Fazit: Die Kontrolle über die Qualität hast du nur direkt am Entnahmepunkt.

3. Gesundheit und Studienlage: Ein tieferer Blick

Die Forschung steht noch am Anfang, doch die Hinweise verdichten sich. Experten untersuchen drei Hauptrisiken:

A. Aufnahme im Körper (Akkumulation)

Forscher haben Mikroplastik mittlerweile an Orten gefunden, wo es definitiv nicht hingehört:

  • Menschliche Plazenta & Muttermilch: Studien (u.a. aus Italien) wiesen Mikroplastik in der Plazenta nach. Das zeigt, dass die Partikel biologische Barrieren überwinden können.
  • Blut & Darm: Auch im menschlichen Blut und Stuhl wurden Kunststoffe nachgewiesen.
  • BfR & WHO: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führt aktuell Studien durch (u.a. EU-Projekt POLYRISK), um zu prüfen, ob Partikel Entzündungen in Darmzellen auslösen können. Auch wenn akute Toxizität bei aktuellen Mengen noch nicht belegt ist, mahnt die Wissenschaft zur Vorsorge.

B. Das "Trojanische Pferd" (Vektor-Funktion)

Mikroplastik wirkt im Wasser wie ein Magnet für Umweltgifte.

  • Der Schwamm-Effekt: Aufgrund ihrer chemischen Struktur lagern sich Pestizide, Medikamentenrückstände und Schwermetalle gerne an der Oberfläche von Plastikpartikeln an.
  • Zusatzstoffe: Das Plastik selbst enthält oft Weichmacher (BPA) oder Stabilisatoren.
  • Gefahr: Wenn du das Partikel schluckst, können diese Schadstoffe im Verdauungstrakt freigesetzt werden.

Deine Lösung: Ein Aktivkohle-Blockfilter wirkt hier doppelt. Er hält das Plastik mechanisch fest und bindet die chemischen Schadstoffe durch Adsorption.

4. Technologie-Vergleich: Welcher Filter hilft wirklich?

Um Mikroplastik sicher zu entfernen, muss der Filter eine definierte Porengröße haben, die kleiner ist als das Partikel.

Kannenfilter (Loses Granulat)

  • Funktionsweise: Wasser läuft drucklos durch lockere Kohle-Körner.
  • Problem: Es entsteht oft ein "Kanal-Effekt" (Channeling). Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstands an den Körnern vorbei. Die Porengröße ist variabel (oft 50–100 µm).
  • Fazit: Für Geschmack okay, für Mikroplastik-Sicherheit oft unzureichend ("Mittelmäßig").

Der Goldstandard: Aktivkohle-Blockfilter (0,1 - 0,45 µm)

Bei Aktivkohle-Blockfiltern wird die Aktivkohle zu einem festen Block "gebacken" (gesintert) und mit Leitungsdruck betrieben.

  • Mechanische Sperre: Durch die Feinheit von 0,1 - 0,45 µm können Partikel den Blockfilter nicht passieren.
  • Sicherheits-Feature: Ist der Filter voll, verstopfen die Poren. Es kommt weniger Wasser durch. Ein "Durchbrechen" der Schadstoffe ist physikalisch nahezu unmöglich.
  • Mineralien: Calcium und Magnesium bleiben erhalten, da sie als Ionen viel kleiner sind als die Poren.

Osmoseanlagen

Sie filtern extrem fein (0,0001 µm), entfernen aber auch alle Mineralien, verbrauchen viel Spülwasser und sind meistens mit hohen Anschaffungs- und Wartungskosten verbunden. Für reinen Mikroplastik-Schutz ist dies oft "mit Kanonen auf Spatzen geschossen".

5. FAQ – Häufige Fragen zu Mikroplastik im Wasser

Kann man Mikroplastik aus dem Wasser abkochen? Nein. Kochen tötet Bakterien ab, aber Plastikpartikel sind hitzebeständig und bleiben im Wasser. Sie müssen physikalisch herausgefiltert werden.

Gibt es gesetzliche Grenzwerte für Mikroplastik? Aktuell gibt es in der EU-Trinkwasserrichtlinie noch keine scharfen Grenzwerte für die Anzahl der Plastikpartikel, da die Messverfahren noch standardisiert werden müssen. Das bedeutet: Der Schutz liegt in deiner eigenen Verantwortung.

Filtert ein BRITA Kannenfilter Mikroplastik? Einfache Tischkannenfilter können größere Partikel reduzieren, bieten aber aufgrund der losen Schüttung keine garantierte Rückhaltequote für feines Mikroplastik im unteren Mikrometerbereich. Ein gesinterter Blockfilter ist hier weit überlegen.

Wie oft muss ich den Filter wechseln? Bei einem Aktivkohle-Blockfilter (nach DIN 1988) spätestens alle 6 Monate. Nicht, weil Plastik durchbricht, sondern um die hygienische Sicherheit (Verkeimung) zu gewährleisten und den Durchfluss hochzuhalten.

Mythos Realität beim 0,45 µm Blockfilter
"Wenn der Filter voll ist, kommen Schadstoffe durch." Nein. Die Poren verstopfen physikalisch. Es kommt weniger oder kein Wasser mehr, aber die Schadstoffe bleiben gefangen.
"Filter entfernen alles zu 100%." Nein. Kein seriöser Hersteller verspricht 100% bei Nanoplastik. Aber bei Mikroplastik (>0,45 µm) ist der Rückhalt exzellent.

6. Fazit: Besser vorsorgen als abwarten

Die Wissenschaft arbeitet noch an Langzeitstudien, aber eines ist klar: Plastik gehört nicht in unseren Körper. Da Grenzwerte fehlen und Hausleitungen eine Fehlerquelle sind, ist Eigeninitiative gefragt. Deine Checkliste für sauberes Wasser:

  1. Setze auf Aktivkohle-Blockfilter mit 0,1 - 0,45 µm Feinheit.
  2. Achte auf Systeme, die den Leitungsdruck für die Filterung nutzen.
  3. Vermeide Wasser aus Plastikflaschen – für die Umwelt und deine Gesundheit.

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